ER KAM MIT MASCHINENGEWEHREN HINTER DEN BLINKERN, ROTIERENDEN NUMMERNSCHILDERN, SCHLEUDERSITZ, EINEM REIFEN-ZERTEILER UND EINEM AUSFAHRBAREN KUGELFANG. DER DB5 WAR EINE RASENDE FESTUNG UND ZUGLEICH FÜR DEN STRASSENVERKEHR ZUGELASSEN.
Bei der Auflistung solcher Gadgets wird jeder Autoliebhaber unvermeidlich an James Bond und seinen Aston Martin DB5 in der Farbe Silver Birch denken. Im Film «Goldfinger» tauchte zum ersten Mal ein DB5 als Dienstwagen an der Seite von Sean Connery auf – für viele war das Auto der heimliche Star des Films. Man kann zu Recht behaupten, dass bis anhin kein anderes Auto derart Filmgeschichte geschrieben hat, aber zu Unrecht noch nie für den Oscar nominiert wurde.
ONCE UPON A TIME
Die Geschichte von Aston Martin begann vor mehr als einhundert Jahren. Der rennbegeisterte Geschäftsmann Lionel Martin und der britische Ingenieur Robert Bamford gründeten 1913 das Unternehmen Bamford & Martin Ltd. im Westen von London. Beide Männer teilten ihre Leidenschaft und ihr Talent für Maschinen, Antrieb, Motoren und Rennsport. Diese Leidenschaft brachte sie dazu, Autos zu bauen, die immer schneller, leistungsstärker und immer schöner wurden. Bereits zwei Jahre nach der Gründung des Unternehmens rollte aus einer Hinterhof-Garage im Londoner Stadtteil Kensington das erste vierrädrige Gefährt mit dem Spitznamen «Coal Scuttle» (Kohlenkasten). Nach dem Motto «win on sunday, sell on monday» nahm der Gentleman-Fahrer Martin am Bergrennen von Aston Clinton teil – was der Namensgebung des ersten Fahrzeugs entspricht. Die beiden Herren gingen jedoch getrennte Wege, aber Mr. Martin widmete sich fortan erfolgreich der Konstruktion von edlen Rennwagen für die Strasse, die auch im Motorsport erfolgreich bestehen konnten. Es sollten jedoch einige Jahre vergehen, bis der DB5 das Licht der Welt erblickte.
IM DIENSTE IHRER MAJESTÄT
Im Jahr 1963 wurde der Aston Martin DB5 auf der Earls Court Motor Show in London vorgestellt und frenetisch begrüsst. Das Design ähnelte dem Vorgänger DB4, doch «inhaltlich» hatte der DB5 deutlich mehr zu bieten. Mit drei Doppelvergasern schaffte der Reihensechszylinder-Motor mit vier Liter Hubraum und 314 PS eine Beschleunigung von null auf Tempo 100 in acht Sekunden, und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 233 km/h gehörte er zu den schnellsten Sportwagen seiner Zeit. Der Legende zufolge wurde der Prototyp von DB5 in «Goldfinger» eingesetzt. Jahre später durfte der DB5 mit seinem Geheimagenten in «Skyfall» bei einem Einsatz wieder dabei sein. Wenn auch nur kurz, denn schliesslich wurde der DB5 von Kugeln durchlöchert und in die Luft gejagt. Oldtimer- fans blutete bei dieser Szene das Herz, aber versöhnlich wirkte die Nachricht, dass es kein echter DB5 war. Sechs Mal kam der DB5 zum Einsatz, und 25 Jahre später wird nun der berühmteste Dienstwagen der Geschichte ein Remake erleben. Der Preis ist enorm, aber was soll’s, man lebt ja nur zweimal …