Während eines Spaziergangs an der malerischen Küste der Bretagne entdeckten drei Männer ein Refugium inmitten der Natur geschaffen.
«Vor zehn Jahren sind wir als Touristen in die Region gekommen, um die Küstenlinie von Fréhel zu bewundern. Durch Zufall haben wir einen lokalen Immobilienmakler entdeckt, der die jüngsten Inserate aufgehängt hat. Es war Liebe auf den ersten Blick», sagt Vlastimil, der zusammen mit seinem Partner Jean-Luc und seinem Zwillingsbruder Wladimir das Haus besitzt. Es war ganz und gar nicht nur das Haus – was sich übrigens damals in einem desolaten Zustand befand – was die drei fasziniert hat. Vielmehr war es die Lage unter den hohen Zedern-, Apfel- und Ahornbäumen.
«Vor zwei Jahren haben wir uns dann dazu entschlossen, das Haus zu renovieren und auszubauen. Unser Ziel war es, eine Refugium im Wald zu konzipieren» sagt Jean-Luc. Jean-Luc, der selbst als Architekt tätig ist, übernahm in Eigenregie die Renovierung und Erweiterung des Hauses. Unter anderem änderte er die Raumgestaltung des Hauses in dem er Küche und Bad austauschte um schliesslich von der Abendsonne in der Küche zu profitieren. «Wir wollten das Haus nicht in der altmodischen Weise mit dem gleichen Aussehen und Materialien renovieren. Wir haben komplett das Gegenteil gemacht, indem wir einen 30 m2 grossen Glaswürfel, der von Stahlbalken getragen wird, zu der bestehenden Steinkonstruktion hinzugefügt haben. Auf diese Weise haben wir das wichtigste Gut des Gebietes eingeladen – die wilde Natur». Das Ergebnis ist ein 200m2 Haus über 2 Etagen, mit 2 Bädern, 4 Schlafzimmern und einer offenen Küche sowie Wohnraum wo der Panoramablick auf den Wald dem Begriff «Wohnen im Wald» eine ganz neue Bedeutung verleiht.
DIE KÜCHE
Im offenen Raum im Erdgeschoss steht die Küche im Mittelpunkt. Auf einer Geschäftsreise in Kopenhagen entdeckte Vlastimil die richtige Küche für das Haus durch ein Schaufenster. «Wir wollten das Innere in subtilen Farben halten, um die Aufmerksamkeit von der Natur nicht abzulenken. So war die matte, schwarze Vipp-Küche ideal. Als Architekt habe ich eine Leidenschaft für gute Materialien und ich konnte der 4 mm massiven Edelstahl-Tischplatte einfach nicht widerstehen», erklärt Jean-Luc. Die Bretagne ist ein Mekka für Fisch und Meeresfrüchte und das Kulinarische kommt bei den drei nicht zu kurz. Von einer lokalen Familie, die mit ihrem eigenen Boot im Dorf Saint Cast täglich hinaus auf das Meer segelt, wird stets frisch gefangener Fisch und Meeresfrüchte gekauft. Die perfekte Küche für die Zubereitung ist ja im Haus.
DIE NATUR
In dieser Gegend sind die Kräfte der Natur alltäglich und die kräftigen Winde bringen den Geruch vom Meer zum Haus hinauf. Starke Schneestürme sind ebenso kein seltenes Phänomen. «Wir müssen nie Bäume für Brennholz fällen, die Natur macht das für uns», sagt Vladimir. Mit einer Küstenlinie, wo neue Konstruktionen verboten sind, ist die Gegend trotz ihrer atemberaubenden Landschaft nicht mit Touristen überfüllt. Stattdessen findet man eine bemerkenswerte Stille – nur unterbrochen vom Klang des Windes und der Wellen. Mit einer begrenzten Netzabdeckung und keinem Internet-Zugang ist dieses Haus wirklich ein Fluchtort in der Natur, wo Einsamkeit und Stille das tägliche Leben im belebten Paris ersetzt haben. Wie die Provence ist die britische Küste längst ein Magnet für impressionistische Maler und Pilger, überwältigt von der rauen Natur.
Ort: Plévenon, Brittany, Frankreich
Besitzer: Jean-Luc Etienne, Vlastimil und Vladimir Spelda
Gebaut: 1927 Renoviert: 2014